SimEP: Schüler*innen simulieren Europapolitik
Dieses Jahr hat in Hannover erstmalig die SimEP (Simulation des Europäischen Parlamentes), organisiert vom SimEP Oldenburg e. V., stattgefunden, bei der sich Schüler:innen für vier Tage (21.05 – 24.05) in die Rolle eines Europaabgeordnenten versetzen konnten. Dabei war das diesjährige Thema die europäische Digitalisierungspolitik.
Die dortigen Erlebnisse erstreckten sich von dem Entwerfen von Änderungsanträgen über das Argumentieren für seine Überzeugungen bis hin zur Findung von Kompromissen.
Zuerst wurde für die Schüler*innen am Dienstag, den 21.05 eine Podiumsdiskussion veranstaltet. In dieser wurde über die Gefahren und Chancen von KI-Systemen gesprochen sowie über die Dringlichkeiten im Datenschutzbereich. Dadurch haben die Schüler*innen Impulse bekommen, die sie in ihre Arbeit der nächsten Tage einfließen lassen konnten.
Am nächsten Tag hielt man sich hauptsächlich in seiner zugeteilten Fraktionen auf; dabei war ich in der S&D (Progressive Allianz für Sozialdemokraten). In dieser Zeit hatben wir in Gruppen gearbeitet, um Änderungsanträge zu einem fiktiven Gesetzesentwurf auszuarbeiten, sodass dieser den Vorstellungen der jeweiligen Fraktion bestmöglich entspricht. Am Nachmittag konnten sich die einzelnen Schüler*innen als Fraktionmitglieder mit anderen verständigen um Mehrheiten für einen erfolgreichen Beschluss der eigenen Anträge zu sammeln. Damit konnte man seine Kommunikationsfähigkeiten verbessern und lernen, nicht-eigene Positionen nachzuvollziehen und Kompromisse zu entwickeln.
Am Donnerstag waren die Schüler:innen primär in ihren Ausschüssen, in denen aus jeder Fraktion einige versammelt waren. In diesen wurden die zuvor verfassten Anträge für die Plenarsitzung am darauffolgenden Tag verabschiedet oder abgelehnt. Durch die Konfrontation mit unterschiedlichen Ansichten wird dabei die eigene Meinung zusätlich erweitert.
Am Freitag wurde die Plenarsitzung im Forum des Hannoverschen Landtags abgehalten. Man saß geordnet wie im Europäischen Parlament zusammen in seiner Fraktion, die abhänig von ihrer politischen Gesinnung rechts bzw. links verortet war. In dieser wurden die vorher in den Ausschüssen bewilligten Änderungsangträge allen Schüler:innen aus allen Ausschüssen vorgestellt und erneut abgestimmt; der finale konsolidierte Gesetzesentwurf wurde am Ende auch als Ganzes beschlossen. Damit konnte man anhand dieser parlamentarisch-äquivalenten Sitzung aktiv erleben, wie der Ablauf einer echten funktioniert.
Alles in allem hat man einen allumfassenden Einblick in die parlamentarische Arbeit bekommen. Dabei gab es durchgängig eine angenehme Arbeitsatmosphäre, die gesprägt war von großer Hilfsbereitschaft seitens aller.
Die SimEP ist insgesamt für Schüler:innen eine nachhaltige Erfahrungsquelle, an der es empfehlenswert ist, teilzunehmen.
(M. Herche, Q1)