On Air: Q1-PoWi-Kurs beim NDR
Am 13.11.2024 hatte der Q1-Politik-Grundkurs von Frau Till die Möglichkeit, am Jugend-medientag den NDR zu besuchen. Der Tag begann um 8 Uhr morgens direkt vor den Türen des NDR-Gebäudes, wo wir herzlich von Martin Reckweg in Empfang genommen wurden. Gespannt auf die Einblicke, die uns an diesem Tag erwarteten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Gruppenraum. Doch zuvor legten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Radiosender NDR Schlager ein.
Eine freundliche Moderatorin gab uns dabei einen kleinen Einblick in ihren Arbeitsalltag. Sie erklärte, dass sie selbst keinen Einfluss auf die Musikauswahl hat – dafür sind speziell zuständige Mitarbeitende verantwortlich. Zudem erzählte sie, dass sie nicht immer live über aktuelle Nachrichten berichtet. Meistens werden die Nachrichten zentral vom Hauptsitz in Hamburg-Lokstedt für den gesamten Norden ausgestrahlt. Trotzdem hat sie die Möglichkeit, bei bestimmten Themen selbst einzugreifen, um beispielsweise Nachrichten zu erwähnen, die speziell Niedersachsen betreffen. Als Beispiel nannte sie das Wetter: Sobald aus dem Hauptsitz „Und jetzt zum Wetter“ ertönt, schaltet sie ihr Mikrofon ein, um das Wetter für Niedersachsen zu präsentieren.
Besonders spannend war es, einmal in ein echtes Radiostudio hineinzuschauen, mit seinen vielen blinkenden, leuchtenden Knöpfen und Bildschirmen. Die Moderatorin zeigte uns auch, dass sie mithilfe von Leuchtschildern an der Wand erkennt, ob ihr Mikrofon gerade eingeschaltet ist. Eine Frage kam auf in der sich neugierig darüber erkundigt wurde, wie sie denn eigentlich weiß, wann sie zwischen den Songs sprechen muss. Sie erklärte, dass auf ihrem Bildschirm genau angezeigt wird, wie lange ein Song noch läuft. Zusätzlich hat sie zwei Timer: Einer zeigt an, wann sie sprechen darf, und der andere, wie lange sie dafür Zeit hat.
Nach diesem faszinierenden Einblick in die Radiowelt ging es für uns weiter in den Gruppenraum. Dort erzählte uns Martin Reckweg von seinen Erfahrungen in der Nachrichtenbranche. Besonders eindrücklich war seine Geschichte von einem Fallschirmsprung, bei dem er als Reporter große Angst hatte, dass weder der Haupt- noch der Notfallschirm sich öffnen könnten. Er erzählte uns auch, dass Reporter das Recht haben, Aufträge aus plausiblen Gründen abzulehnen und er somit diese Aktion nicht hätte machen müssen. Anhand eines Zeitstrahls zeigte er uns, wie vielfältig seine Karriere bisher war – von Moderator über Journalist bis hin zum Chefredakteur.
Ein weiteres Thema, das Martin Reckweg detaillierter mit uns besprach, war die Berichterstattung über Unfälle. Er erklärte, dass Nachrichtenredaktionen oft von der Polizei oder der Feuerwehr auf Ereignisse hingewiesen werden, die potenziell berichtenswert sind.
Interessant war auch sein Einblick in die Arbeit eines Journalisten. Martin betonte, wie wichtig es ist, alle Informationen vor der Veröffentlichung sorgfältig auf Fakten basiert zu prüfen. Ebenso entscheidend seien die Bilder, die in Berichten verwendet werden. Anschließend durften wir selbst in die Rolle von Journalisten schlüpfen und versuchen, KI-generierte Bilder von echten zu unterscheiden. Dabei stellten wir fest, dass dies manchmal ganz einfach war, da die KI-Bilder oft unschärfer oder schlechter belichtet waren. Doch bei anderen Bildern wurde es knifflig, denn qualitativ hochwertige KI-Bilder konnten uns auch täuschen – gerade dann, wenn der Inhalt fragwürdig erschien.
Während wir nun in Gruppen an dieser Aufgabe knobelten, wurden zwei Schülerinnen von der Journalistin Jasmin Janosch für eine besondere Aufgabe aus dem Raum “entführt”: Sie durften in einem Radiostudio eine Nachrichtensendung aufnehmen. Dabei erfuhren sie, wie nah die Mikrofone am Mund sein müssen, um eine gute Tonqualität zu erzielen, und wie viel Vorbereitung so eine Aufnahme erfordert. Jasmin Janosch klickte zunächst auf dem Bildschirm herum, drehte an Schaltern und drückte ein paar Knöpfe – und dann konnte die Aufnahme beginnen. Interessant war auch zu sehen, dass Moderatoren Kopfhörer tragen, um sich beim Sprechen live zu hören und so ihre Tonlage besser kontrollieren zu können.
Zum Abschluss des Tages sprach Martin Reckweg über die sinkende Bedeutung von Zeitungen und traditionellen Nachrichtensendungen für jüngere Generationen, da soziale Medien zunehmend an Bedeutung gewinnen. Er erwähnte, dass Zeitungen in etwa zehn Jahren möglicherweise nicht mehr produziert werden. Trotzdem ermutigte er uns, gelegentlich auch traditionelle Nachrichtensender zu nutzen und nicht alles zu glauben, was wir auf Social Media lesen.
Insgesamt war es ein ereignisreicher und lehrreicher Vormittag, der dem gesamten Kurs großen Spaß gemacht hat!
P.S.: Den NDR-Beitrag zum Jugendmedientag gibt es übrigens HIER zu sehen (Weiterleitung zu YouTube).
(E. Schmidt, Q1)