Innenstadtbesuch der DaZ-Klasse: Am “Roten Faden” praktisch Deutsch lernen
Auf Tour in Hannovers Innenstadt waren die Schüler*innen aus dem 1b-Kurs „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) Ende Mai 2024. Zum Lernthema „Wegbeschreibungen“ führten sie einander von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und stellten diese in kurzen Referaten vor, die sie im Unterricht gründlich vorbereitet hatten – angefangen vom Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof über die Kröpcke-Uhr, die Marktkirche, das Alte Rathaus und die Nanas am Leineufer bis hin zum Neuen Rathaus am Maschsee.
Den „Roten Faden“ verloren sie bei ihrer Stadtführung nicht, denn sie orientierten sich bei ihrer Führung an genau diesem, kennen sich jetzt richtig aus und wissen, wie die wichtigsten Treffpunkte in der Innenstadt heißen, warum es zwei Rathäuser gibt, dass die Leine durchaus Wellen schlägt, welche Modelle im Inneren des Neuen Rathauses zu finden sind, welche Person vor der Marktkirche steht und sogar, was die knallbunten Nanas symbolisieren. Selbst die Frage, wer oder was eigentlich Kröpcke ist, konnte dank einer Recherche geklärt werden: Der Platz und die Uhr im Zentrum sind nach der lokalen Berühmtheit Wilhelm Kröpcke benannt, der dort seit 1878 zunächst als Kellner in einem Café arbeitete, bevor er es später selbst pachtete.
Gutes Zuhören lohnte sich, denn es waren sogar Quizfragen zu beantworten, bevor die DaZ-Lehrkraft Frau Krainer dann alle mit einem großen Eis überraschte.
(H. Nikolov)
Aktionen, Spaß und viele Infos
Tage der offenen Tür kennen wir als Schüler*innen, die am KSGM Deutsch als Zweitsprache (DaZ) lernen, aus den Schulen in unseren Heimatländern eher nicht. Um so interessanter ist es für uns, diesen Tag mitzuerleben und aktiv dabei zu sein, wenn sich unsere Schule der Öffentlichkeit präsentiert.
Auch im März 2024 kamen wieder sehr viele Eltern mit ihren Kindern in unsere Schule, um sich umzuschauen und zu informieren. Sie wurden gleich am Eingang freundlich begrüßt, bevor sie sich alles ansehen und mit jedem ins Gespräch kommen konnten. Alle Unterrichtsfächer beteiligten sich mit schönen Aktionen, die Spaß gemacht haben und manchmal auch nicht ganz leicht waren. In unserem DaZ-Bereich gab es beispielsweise ein Deutschlandpuzzle und es galt herauszufinden, aus welchen Ländern wir kommen.
Für unsere Gäste, aber auch für uns als Gastgeber*innen war es eine sehr gute Zeit, um etwas auszuprobieren und zu sehen, was es alles in unserer Schule gibt. Jetzt freuen wir uns auf die neuen Schüler*innen, die uns beim Tag der offenen Tür kennengelernt haben und die wir im nächsten Schuljahr bei uns begrüßen dürfen.
(Hana, Klasse 8a, DaZ-Schülerin)
Wir lieben Weihnachten
Was bedeutet Weihnachten in Deutschland, wie bereitet man sich auf das Fest vor und wie begeht man es traditionell? Unsere Schüler*innen, die aus anderen Ländern kommen und „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) lernen, erfuhren zum Jahresende 2023 vieles darüber. Sie öffneten einen Adventskalender, wurden vom Nikolaus überrascht, bastelten Sterne, schrieben Weihnachtsgrüße, hörten und sangen Weihnachtslieder. Dabei erweiterten sie ganz praktisch ihren Wortschatz und ihre Fähigkeiten im Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben. So mancher bestimmte und unbestimmte Artikel und einige Possessivpronomen erschienen im weihnachtlichen Kontext schon recht passend und sympathisch.
Von dem, was es in Deutschland zu Weihnachten gibt, kennen wir aus unseren Heimatländern fast nichts. Wir finden es sehr interessant:
Schon im September gibt es in den Geschäften Weihnachtssüßigkeiten, Stollen und Lebkuchen.
Am 1. Dezember bekommen viele Kinder von ihren Eltern Adventskalender. Er hat 24 kleine Türen. An jedem Tag vom 1. bis zum 24. Dezember öffnen die Kinder ein Türchen und bekommen meistens Schokolade.
Am vierten Sonntag vor Weihnachten ist der 1. Adventssonntag. In diesem Jahr war das am 3. Dezember. Die Leute kaufen einen Kranz mit Kerzen. An jedem Adventssonntag leuchtet eine Kerze mehr. Das bringt schon Weihnachtsatmosphäre.
Abends am 5. Dezember stellen die Kinder die Stiefel raus. Morgens finden sie Süßigkeiten darin, denn am 6. Dezember ist Nikolaustag.
In Deutschland gibt es Weihnachtsmärkte, die sehr berühmt sind. Du kannst dort eine sehr gute Zeit verbringen. Die Erwachsenen lieben Glühwein und alle Menschen Bratwurst. Die Menschen backen Plätzchen und dekorieren ihre Wohnung. Die Familien schmücken den Weihnachtsbaum mit bunten Kugeln, Glocken und Sternen.
Der 24. Dezember ist noch kein Feiertag. Man kann vormittags noch einkaufen. Den Abend nennt man Heiligabend. Dann kommt ein Weihnachtsmann oder das Christkind. Sie bringen Geschenke, die dann unter dem Weihnachtsbaum liegen. Ein traditionelles Essen ist Würstchen mit Kartoffelsalat, aber es gibt auch andere Sachen. Viele Menschen gehen in die Kirche. Weihnachtsfeiertage sind am
25. und 26. Dezember. Viele Familien treffen sich und feiern zusammen. Viel Essen steht auf dem Tisch. Ganz wichtig sind viele Süßigkeiten. Man kann an diesen chilligen Tagen machen, was man will, z. B. Eislaufen oder im Wald spazierengehen. Wenn Schnee ist, lieben es die Kinder, mit Schneebällen zu spielen und Schneemänner zu bauen.
Weihnachten in Deutschland ist schön. Wie lieben es und wünschen allen ein frohes Fest!
(Die DaZ-Schüler*innen der 5. bis 10. Klassen)
Wetter, Feste und Fontane – Deutsch lernen im Herbst
Die Jahreszeiten sind ein dankbares Thema für den Unterricht in „Deutsch als Zweitsprache“(DaZ). So war der Herbst 2023 für unsere DaZ-Schüler*innen in Bezug auf den Spracherwerb, aber auch in manch anderer Hinsicht bereichernd.
Vom nicht immer goldenen Herbstwetter über die zahlreichen Jahres-, Feier- und Gedenktage im Herbst bis hin zu Literatur, Erdkunde, Biologie und Geschichte – je nach Sprachniveau ergaben sich viele Möglichkeiten, sich mit dem Thema zu befassen.
Alle drei DaZ-Lerngruppen lernten Theodor Fontane, Herrn Ribbeck von Ribbeck im Havelland und seinen Birnbaum kennen. Sie diskutierten die Moral des Gedichtes und erfuhren bei dieser Gelegenheit, wo sich das Havelland befindet, welche Flüsse die längsten in Deutschland sind und dass es deutsche Dialekte und eine Sprache aus dem 19. Jahrhundert gibt, die heute manchmal kaum mehr verständlich ist.
Die Schüler*innen benannten hiesige Baumarten und Obstsorten, hatten Freude an einem Birnen-Malwettbewerb (mit anschließender Ausstellung an der Pinnwand), waren erfolgreich beim Gedichtlesen mit verteilten Rollen, einem Fontane-Quiz, eigenen Versuchen zu reimen und Wortfindungsübungen mit herbstlichen Nomen, Verben und Adjektiven.
Eine Bilanz der Schüler*innen aus dem DaZ 3-Kurs
“Das Thema war ganz toll für mich, weil ich den Herbst sehr, sehr mag.”
“Ich mochte das Quiz, aber das Gedicht war wegen der vielen alten und schweren Wörter etwas langweilig.”
“Diese Geschichte war sehr toll und interessant.”
“Wir haben viele neue Wörter gelernt.”
“Es war sehr spannend und lustig.”
“Ich bin sicher, dass der Winter in DaZ noch viel interessanter wird!”
(H. Nikolov)
Richtig viel Action und viel zu tun
Zum „Tag der offenen Tür“ am 1. März 2023 kamen viele Gäste – Eltern und Kinder – in unsere Schule, um sie kennenzulernen. Es gab viel zu erleben, zu erfahren und zu sehen.
Auf diesen Tag hatten wir uns auch im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) schon lange gut vorbereitet, damit unsere Gäste einen guten Eindruck von uns bekommen. An unserer Pinnwand im Klassenraum befestigten wir „Steckbriefe“ von uns, mit denen wir uns und unsere Interessen vorstellten.
Am „Tag der offenen Tür“ waren dann einige von uns sogar vor Ort, um den angehenden neuen Schüler*innen beim DaZ-Quiz zu helfen und die begehrten Teilnahmestempel zu verteilen. Nur, wer die „Steckbriefe“ sehr aufmerksam gelesen hatte, konnte unser DaZ-Quiz lösen, bei dem es um Willkommensgrüße in den Sprachen unserer verschiedenen Heimatländer ging. Auch in anderen Fächern – z. B. in Musik – und in unseren Regelklassen war unsere Mitwirkung gefragt, so dass wir richtig viel damit zu tun hatten, unsere Talente zu zeigen.
Natürlich nutzen wir auch die Gelegenheit, viele Angebote im Schulgebäude selbst zu erkunden, bei der Infoveranstaltung vorbeizuschauen, AGs kennenzulernen, in der Schulbibliothek zu schmökern, Spaß zu haben, Kuchen zu essen.
Auf unterhaltsame Weise die Fächer und die Lehrkräfte zu erleben, war schön: Erdkunde mit den vielen interessanten Modellen zum Ausprobieren, Religion mit Mitmachstationen und liebevoll gestalteten Plakaten an der Wand, Werte und Normen – erst im Dunkeln und dann mit Lichtkugel, viele Kostüme und Action bei „Darstellendes Spiel“, eine Römerrüstung im Fach Latein, dann Mathematik mit unglaublichen Sechserwürfeln, die immer gewinnen, schließlich auch Biologie mit krabbelnden Tierchen auf den Händen und praktische Physik im Experiment …. und dann war plötzlich schon die Zeit vorbei, der „Tag der offenen Tür“ zu Ende. Uns hat er sehr gut gefallen und wir denken, dass sich ganz bestimmt viele Eltern und Kinder für unsere Schule entscheiden werden.
DaZ-Schüler*innen der 5. bis 10. Klassen
P.S.: Der Anmeldezeitraum für unsere zukünftigen 5. Klassen ist vom 22. bis 26. Mai 2023.
Fußball – eine sprachliche Herausforderug
Bei einer Umfrage stellte es sich heraus: Neun von zehn Schüler*innen, die am KSGM Unterricht im Fach „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) erhalten, interessieren sich grundsätzlich für Sport. Sie sind selbst gerne sportlich aktiv, freuen sich auf den Sportunterricht mit den unterschiedlichsten Sportarten, besuchen Sport-AGs und/oder verfolgen die großen Sportereignisse in den Medien mit viel Freude.
Weil sich der DaZ-Unterricht natürlich immer auch an den Interessen der Schüler*innen orientiert, ist Sport ein wichtiges Thema. So ging es zum Jahresende 2022 in den DaZ-Kursen um die alle Sportnachrichten dominierende Fußball-WM: Die Spielergebnisse wurden heiß diskutiert und täglich dokumentiert, präzise individuelle Analysen gewagt, eigene Prognosen abgegeben und starke Emotionen gezeigt – selbstverständlich auf Deutsch, was eine ganz schöne Herausforderung darstellte.
Mit Argentinien als neuem Fußball-Weltmeister hatten von Anfang an fünf DaZ-Schüler*innen gerechnet. Als es dann tatsächlich so weit war, wurden sie von allen anderen lautstark bejubelt und sie erhielten ein kleines Erinnerungsgeschenk.
(H. Nikolov)
Vielfalt verbindet!
Im DaZ-Unterricht des Kurt-Schwitters-Gymnasiums lernen Schüler*innen unterschiedlicher Altersstufen und Nationalitäten gemeinsam die deutsche Sprache. Herkunftsländer, persönliche Motivationen und auch Schicksale, nach Deutschland zu kommen, sind sehr verschieden, doch alle verbindet das gemeinsame Ziel, möglichst schnell Deutsch zu lernen. Jeder kann dabei etwas von der Heimat des Anderen erfahren: Welche Bezeichnungen für Familienmitglieder gibt es eigentlich im Iran? Wie rufen sich ein jüngerer und ein älterer Bruder in China? Welche Feiertage spielen eine Rolle?
Eine derartige Pluralität bietet eine große Bereicherung für die Klassen- und Schulgemeinschaft, fordert jedoch auch die besondere Verantwortung jedes Schülers*in für den eigenen Lernprozess.
Die DaZler*innen werden in diesem Sinne von Anfang an vor die Aufgabe gestellt mithilfe von Arbeitsplänen basierend auf den Lehrwerken von geni@l klick ihren individuellen Lernprozess selbst zu steuern. Im gemeinsamen Unterricht wird dieses Wissen dann angewendet, vertieft und vor allem „praktisch“ ausprobiert! (Was kaufe ich für einen Obstsalat? Wie teuer ist eine Fahrkarte zum Hauptbahnhof? Welche Tiere gibt es im Zoo? Was ist eine Oper?)
Unterrichtsgänge zur Erkundung der Stadt und des kulturellen Lebens runden die Inhalte ab.
Projekt im Schuljahr 2020/21
Projekt im Schuljahr 2018/19
Max und Moritz (Wilhelm Busch) – Ein Hörspiel von der Sprachlernklasse 2018/2019
In Zusammenarbeit zwischen der Bühnenklasse 6b und der SLK entstand die Idee, die Bubengeschichte in sieben Streichen nicht nur als Theaterstück für den Kultursommer 2019 zu inszenieren, sondern sie auch als Hörspiel zu vertonen. Nach ersten gemeinsamen Proben der Szenen stellten sich die Klassen jeweils unterschiedlichen Herausforderungen. Während sich die Bühnenklasse mit Requisiten, Kulissen, Lichteffekten auseinandersetzte und natürlich an ihren Schauspielfähigkeiten feilte, erarbeitete sich die Sprachlernklasse zunächst mithilfe der Bilder in kleinschrittiger Textarbeit die Geschichte, um sie dann in möglichst sinnbetonter Form der Klasse vortragen zu können. Die letzte Hürde stellte dann die Aufnahme mithilfe eines Mikrofons dar, in das mit gleichbleibendem Abstand gesprochen werden musste. Unbekannte Wörter aus dem 19. Jahrhundert, dialektale Textpassagen und das möglichst raschelfreie Umblättern von Seiten stellten die Schüler*innen mit grundlegenden Deutschkenntnissen vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch es gelang den Sprachlernern schlussendlich, die harte Nuss zu knacken! Hören Sie selbst…
Vorwort:
1. Streich:
2. Streich:
3. Streich:
4. Streich:
5. Streich:
6. Streich:
Letzter Streich: