Wir lassen Ministerpräsident Weil (nicht) im Regen stehen

Es kracht. Es donnert. Regen prasselt. Und mittendrin Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Doch es musste niemand eingreifen, um den SPD-Politiker vor Schaden zu bewahren und ins Trockene zu retten. Bei dem Unwetter handelte es sich lediglich um eine akustische Inszenierung der Groove-Klasse des fünften Jahrgangs. Seitdem die Schule am Projekt „Schule:Kultur!“ teilnimmt, hält sie für die Eingangsklasse besondere Angebote in den Bereichen Chor, Bühne und Groove bereit. Dies war auch einer der Gründe für den Besuch des  Ministerpräsidenten am 11. Mai 2017 an der Schule. Er wollte sich selbst ein Bild von den vielfältigen Angeboten und der pädagogisch herausfordernden Arbeit am Gymnasium machen.
Diese erschöpft sich heute nicht mehr in der Vorbereitung der Schüler auf ein Universitätsstudium. Neben dem Bildungsauftrag, die Schülerinnen und Schüler zur Allgemeinen Hochschulreife zu führen, müssen heute differenzierte Angebote bereitgestellt werden, um möglichst allen Schülern in ihren Neigungen und Fähigkeiten gerecht zu werden und diese zu fördern.
Dass dies an unserer Schule auf besondere Weise gelingt, konnte der Ministerpräsident auch bei einer Vorführung der Robotik-AG sehen. Hier zeigte er deutliches Interesse an den kreativen Lösungen der Schüler. Monique zeigte dem Politiker, wie mithilfe selbst gebauter und programmierter Roboter Menschen aus einem Erdbebengebiet gerettet werden können.
Seit einigen Jahren gibt es – wie an allen weiterführenden, allgemeinbildenden Schulen verpflichtend – auch am Kurt-Schwitters-Gymnasium inklusiven Unterricht. Wie dieser funktionieren kann, zeigten die engagierten Schüler und Lehrkräfte Klasse 8a im Chemieunterricht: Während sich ein Teil der Lerngruppe interessiert mit Fragen der Oberflächenvergrößerung beschäftigte, um eine Erklärung dafür zu finden, warum eine Brandschutztür aus Eisen im Unterschied zu Eisenwolle nicht brennt, ist das Lernziel der zieldifferent zu unterrichtenden Kinder mit Förderstatus ein ganz anderes: Wie gehe ich sicher mit Streichhölzern um? Herr Weil informierte sich im Anschluss bei dem Lehrkräfteteam über die Chancen und Schwierigkeiten des inklusiven Unterrichts.
Nicht alle Schülerinnen und Schüler, die ein Gymnasium besuchen, beherrschen Deutsch als Erstsprache. Als Reaktion darauf wurde am Misburger Gymnasium eine Sprachlernklasse eingerichtet. Die Kinder, die dort unterrichtet werden, leben erst seit kurzer Zeit in Deutschland und bauen zunächst ihre Deutschkenntnisse aus, damit sie später erfolgreich am Regelunterricht teilnehmen können. Anlässlich des bevorstehenden Muttertags präsentierten die Schülerinnen und Schüler dem Besucher stolz eigens auf Deutsch verfasste Muttertagsbriefe.

Unsere Schulleiterin Dr. Kathrin Becker war sehr erfreut über das Interesse des Ministerpräsidenten an der täglichen schulischen Arbeit. Dieser verließ mit zahlreichen positiven Eindrücken zu den vielfältigen Angeboten und der erfolgreichen Arbeit am Kurt-Schwitters-Gymnasium den Stadtteil – ohne nasse Füße bekommen zu haben.

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